Download Ebook Meine deutsche Mutter, by Niklas Frank

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Meine deutsche Mutter, by Niklas Frank

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Über den Autor und weitere Mitwirkende

Niklas Frank, geb. 1939, Journalist und Buchautor, war über zwei Jahrzehnte Reporter beim STERN, vollendete nach zwei Büchern gegen seine Eltern ("Der Vater" und "Meine deutsche Mutter") mit "Bruder Norman!" die entlarvende Trilogie über eine deutsche Familie, die dank Hitler aufstieg.

Produktinformation

Broschiert: 480 Seiten

Verlag: Eigenverlag Brigitte Frank unsel. Erben; Auflage: Neuauflage (1. Juni 2014)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3000450807

ISBN-13: 978-3000450808

Durchschnittliche Kundenbewertung:

3.8 von 5 Sternen

13 Kundenrezensionen

Amazon Bestseller-Rang:

Nr. 429.180 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)

Großartiges Buch, sehr genau beobachtet. Der Autor beschreibt anhand der zahlreichen Notizen, die seine Mutter hinterlassen hat, ihr Leben. Dabei enthält er sich aller Wertungen oder Kommentare. Der Schauer kommt, wenn man sich die Szenen, die er beschreibt, bildlich vorstellt. Mich hat wirklich eingenommen, dass die politischen Geschehnisse rundum kaum erwähnt werden. Das hätte die Aufmerksamkeit von der Unsäglichkeit der Normalität dieser Familie abgelenkt, und gerade moralisch kommt das Buch dankenswerterweise nicht daher. Politisch ist es trotzdem, und der Titel verweist darauf: die Familie Frank war in vielerlei Hinsich eine ganz normale, und es gab und gibt unzählige wie sie. In dieser Hinsicht ein echter Augenöffner - wer seinen eigenen Eindrücken nicht so recht glauben mag, für den hat Niklas Frank mit seinen genauen Beobachtungen eine beunruhigende Bestätigung geschrieben. Das Buch ist angenehm leserlich und unprätentiös geschrieben. Ich habs in wenigen Tagen durchgelesen und verleihe es seither weiter.

Ganz große Klasse geschrieben, als wäre man förmlich dabei gewesen. Werde mir weitere Bücher von Herrn Frank bestellen. Super schnelle Lieferung. Ich habe das Buch verschlungen. Ich bewundere diesen aufrichtigen Mann!!!! Mit freundlichen Grüßen Sabine Detlefs

Natürlich ist dieses Buch polemisch. Wie sonst sollte man sich als Sohn an seine Mutter annähern, von der man nie geliebt wurde?Die Mutter ist Brigitte Frank, geborene Herbst. Sie setzt im Laufe ihres nicht sehr langen Lebens - sie starb verarmt mit 64 - alle ihre Kräfte (und vor allem ihren Körper) ein, um ganz nach oben zu kommen. Obwohl aus bescheidensten Verhältnissen stammend, schafft sie es. Sie verführt und heiratet den um 5 Jahre jüngeren Dr. Hans Frank, Verteidiger Hitlers in diversen Gerichtsprozessen vor 1933. Frank wird belohnt, indem er 1939 "Generalgouverneur" von Polen wird. Hier wütet er: er macht Krakau "judenrein"; auf seinem Territorium liegen einige Konzentrationslager; er ist weiters ganz wesentlich an der Vernichtung von Teilen der polnischen Intelligenz und des polnischen Adels beteiligt. Seine Frau führt sich auf wie eine Königin und bereichert sich schamlos auf Kosten von Todgeweihten...Niklas Frank hat nach dem Werk "Der Vater" (1991), in dem er einen der ärgsten NS-Verbrecher (= sein eigener Vater) beschreibt, sich nun seiner Mutter "gewidmet". Das Werk ist ganz offensichtlich eine Mischung aus Fiktion und Dokumentarmaterial (sein Vater hinterließ 43 Bände "Diensttagebücher"; seine Mutter schrieb ebenfalls alles auf) und erschüttert von der 1. Seite an.Brigitte Frank liebte weder ihren Mann noch ihre 5 Kinder; sie wollte sich aber bis zum Schluss ihres Lebens keine Schuld eingestehen. Sie begriff nicht, weil sie nicht begreifen wollte; "sie war unfähig zu trauern!"

Im Schatten der großen Naziverbrecher, von der Geschichtsschreibung vernachlässigt und unerwähnt, erwuchsen sie zur großer Blüte, die ruchlosen Nutzniesser dieser verkommenen und selbstherrlichen Gesellschaft, Ehefrauen, Verwandte, Freunde. Hemmungslos und ungehindert nahmen sie die Möglichkeiten wahr die sich ihnen boten, profitierten von ihrer gesellschaftlichen Stellung im Dunstkreis der Mächtigen und suchten von der Angst der Rechtlosen zu profitieren.Brigitte Frank, Frau des Reichsministers und Generalgouverneurs von Polen, Hans Frank, perfide, geldgierig und nutzniesserisch veranlagt, wusste sich dessen zu bedienen. In "Meine Deutsche Mutter" beschreibt Niklas Frank das Leben seiner Mutter, einer verschlagenen und egoistischen Frau, der zur Erfüllung ihrer Wünsche jedes verfügbare Mittel recht war. Gleichzeitig zeichnet er aber auch das Bild einer in ihrem kriminellen herrschaftsdenken verblendeten Gesellschaft, die ohne Skrupel und Gewissen, die ihr sich bietenden Vorteile auszunutzen wusste.Besonders deutlich stellt der Autor, das fehlende Unrechtsbewusstsein und die Selbstgerechtigkeit seiner Mutter heraus, die sich auch Jahre nach dem Ende des dritten Reichs jeden Gedanken an Mittäterschaft und Schuld von sich wies und - wie viele andere in ihrer Position - sich lediglich als Treibgut in den Wogen der Weltgeschichte sah.Das Buch bietet einen interessanten Einblick in das Familienleben der Täter, zeigt die Kluft zwischen deren Anspruch an die "arische" Gesellschaft und der Wirklichkeit, die sich hinter den verschlossenen Türen im Privaten verbarg. Er bringt Erlebnisse zu Tage, die in keinen Geschichtsbüchern stehen und dennoch wichtig sind, um das dritte Reich und seine Täter zu verstehen. Leider bedient sich Niklas Frank nicht nur belegbarer Quellen, sondern verliert sich mancherorts in diffamierende Einzelheiten (Gedankengänge während des Geschlechtsverkehrs u.ä.), die kaum belegbar erscheinen und für eine weitere Charakterisierung der Protagonisten auch ohne Notwendigkeit sind. An ihren Taten sind sie unschwer zu erkennen.Ein "must have" zum Verständnis des dritten Reiches.

Die Mutter dominiert in der Familie alle sowohl Ehemann als auch Kinder. Es entsteht sogar der Eindruck, daß sie die treibende Kraft bei den Verbrechen und der Bereicherung ihres Mannes ist. Der Autor scheint nur blinder Hass für seine Mutter zu empfinden.Daher treten die Fakten und die Sachlichkeit vielfach in den Hintergrund und die Emotionen nehmen überhand.Im ganzen ist das Buch aber trotzdem lesenswert.

Allen, die sich für die Nazizeit interessieren, ist dieses Buch zu empfehlen.Allerdings tauchte beim Lesen ab und zu der Gedanke auf, warum Niklas Frank das Erzählte derart dramatisiert. Obwohl seine Mutter - laut dem Buch - ungeheure Mengen Stenographiertes nachgelassen hat, und obwohl das Ehepaar Frank fleissige Briefschreiber waren, stört es z.B., wenn die Gedanken einer zehnjährigen Maria Brigitte als inneres Selbstgespräch vermittelt werden.Kann man davon absehen, gibt das Buch jedoch einen spannenden Einblick in das Leben während der Weimarer Republik und der Nazizeit, so dass jedenfalls Ausländer Neues erfahren.

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